Kostenlos!
Gratis Busshuttle von Innsbruck: Abfahrt um 19.15 Uhr beim aut.architektur und tirol, im Adambräu/Südbahnstraße Lois-Welzenbacher-Platz 1
Anschließend an den Vortrag ist ein Rundgang durch die Manufaktur möglich (Architektur: Snøhetta)
Swarovskistraße 30
6112 Wattens
ÖSTERREICH
Früher entwarfen DesignerInnen Gegenstände. Heute wird praktisch alles gestaltet: das Klima, Prozesse, Flüchtlingslager. Deshalb darf Design nicht nur nach ästhetischen, funktionalen und ökonomischen Gesichtspunkten bewertet werden. Wir brauchen, so Friedrich von Borries, eine politische Designtheorie.
Entwerfen ist das Gegenteil von Unterwerfen. Design schafft Freiheit, es ermöglicht Handlungen, die zuvor nicht möglich oder nicht denkbar waren. Zugleich begrenzt es aber auch den Möglichkeitsraum, weil es neue Bedingungen schafft. Dieses Wechselspiel von Freiheit und Unfreiheit, Macht und Ohnmacht, Unterdrückung und Widerstand macht das politische Wesen von Design aus, meint der Architekt und Designtheorethiker Friedrich von Borries. Gestaltende Menschen versuchen, Alternativen zum gesellschaftlichen Status quo aufzuzeigen und eine bessere Gesellschaft zu erschaffen, in der die Beziehungen der Menschen untereinander und zu ihrer Umwelt neu organisiert sind. Ein solches ermächtigendes Design möchte seine BenutzerInnen mit Technologien, Werkzeugen, Instrumenten und Symbolen für ein selbstbestimmtes Leben ausstatten. Doch wie gelingt das?
Auftaktveranstaltung des Formats in/between – dialog manufaktur, einer Kooperation von WEI SRAUM Designforum Tirol, aut. architektur und tirol, Swarovski und der Destination Wattens in der Manufaktur Wattens. Die Reihe stellt Positionen aus dem interdisziplinären Feld zwischen Raum, Design, Kunst, Technologie und Handwerk vor, die den Diskurs über den Einfluss kreativer Arbeit auf einen Wandel der Gesellschaft bereichern.
Prof. Dr. Friedrich von Borries, geboren 1974, ist Architekt und lehrt seit 2009 Designtheorie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK). Vielfältige Lehr- und Forschungstätigkeit u.a. an der TU Berlin, Stiftung Bauhaus Dessau, ETH Zürich und MIT Cambridge. 2003–09 Leitung des Büros raumtaktik in Berlin gem. mit Matthias Böttger. 2008 Generalkommissar für den Deutschen Beitrag auf der XI. Architekturbiennale in Venedig. Agiert zwischen Stadtentwicklung, Architektur, Design und Kunst. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das Verhältnis von Gestaltung und gesellschaftlicher Entwicklung.