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Andreas-Hofer-Straße 27
6020 Innsbruck, Österreich
Die informellen Zeichen auf urbanen Oberflächen, an Hauswänden, Mauern, Trafokästen und Lichtmasten liegen als visuelles Grundrauschen über der Stadt. Sticker, Graffiti und Street Art kommunizieren in ihrer anarchischen Poesie die politische, kulturelle und performative Energie ihrer BewohnerInnen.
Hans Dragosits erforscht mit wachem Blick seit vielen Jahren diese urbanen Ausdrucksformen in Innsbruck und hält sie fotografisch fest. Seine Bilder zeigen eine Kommunikationskultur der Stadt, die dem ständigem Wandel unterlegen ist – ebenso wie dessen Rezeption: Was früher Sachbeschädigung war, wird heute am Kunstmarkt gehandelt. Vom Kopfgeld zur schützenswerten Kunst: Wenn SprayerInnen illegal Gespraytes illegal übersprayen, oszillieren Legislative und öffentliche Meinung lustig dahin. Einerseits sind Phänomene wie Maidan, Taksim- und Tahrirplatz ohne das Kommunikationsmittel Street Art nicht vorstellbar, andererseits wird sie in Form von Graffiti-Führungen touristenkompatibel vermarktet. „Sie, die Graffiti, gehören zur Ordnung des Territoriums“, schreibt Jean Baudrillard, „sie territorialisieren den decodierten urbanen Raum – diese oder jene Straße, jene Wand, jenes Viertel wird durch sie (…) lebendig, wird wieder zum kollektiven Territorium.“
Ein Buch (mit Texten von Christoph W. Bauer) und eine Ausstellung zeigen nun diese sehr persönliche Innbrucker Bildreportage „über Sticker, Zeichen und die Bögen“.
Herausgegeben von aut.architektur und tirol und WEI SRAUM Designforum Tirol im Haymon Verlag.
Eröffnung und Buchpräsentation: Freitag 8. November, 18 Uhr
mit einer Lesung von Christoph W. Bauer und einem Gespräch mit Hans Dragosits und Markus Weithas.