Für aufmerksame StadtbenutzerInnen stehen die Schriftzüge auf den Fassaden für eine höchst lebendige lokale, nationale und internationale Wirtschaftsaktivität. Bei diesem Typowalk werden wir versuchen zu analysieren, welche Aufgaben Unternehmer*innen dem Schriftzug bzw. Logo im Stadtbild zugedacht haben.In der Unternehmenskommunikation fällt die Aufgabe der Schriftzug- oder Logogestaltung in den Bereich der Corporate Identity (CI) und hier in den Unterbereich des Corporate Design (CD) – neben Corporate Behaviour und Corporate Communication. Die Anglizismen legen nahe, dass diese Themen im englischen Sprachraum, und hier vor allem in den USA zur Perfektion ausgebaut wurden. CI wird im Rahmen eines Briefings als Teil der strategischen Unternehmenskommunikation nach innen und außen ausgearbeitet. Die relevanten touchpoints der costumer journey werden im Analogen wie im Digitalen nicht dem Zufall überlassen. Begriffe wie Briefing und Strategie kommen aus dem Millitär-Jargon und zeigen, dass ein durchgeplanter Kampf um die besten Standorte im Stadtraum herrscht.Waren es bis Ende der 90er Jahre eher die nationalen und internationalen Unternehmen, die hier wirtschaftsstrategisch vorgingen, sind ab den 2000er Jahren immer mehr lokale UnternehmerInnen wieder sensibel für den Wert eines guten Schriftzuges auf der Hausfassade geworden. „Wieder“ deshalb, weil in der Hochblüte der „Gebrauchsgrafik“ in der Mitte des letzten Jahrhunderts dieses Bewusstsein durchaus bereits vorhanden war. Wir sehen uns einige Beispiele dazu an und stellen die AkteurInnen vor, die am Entstehen dieser Schriftzüge beteiligt sind.
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